Vorweg: die richtige Zungenruhelage ist nicht völlig individuell, sondern wird durch unsere Schluck-, Mundraum- und Kieferanatomie bestimmt. In der Praxis sieht das wie folgt aus. Die korrekte Zungenruhelage: Das vordere Zungendrittel ruht knapp hinter den oberen Schneidezähnen am Gaumen, ohne dass die Zungenspitze gegen die Schneidezähne drückt.
Die Zunge ist immer, wenn sie ruht, in der korrekten Ruhelage, dabei sind die Zahnreihen und die Lippen locker geschlossen. Dies ist der Ausgangspunkt für das unbewusste Speichelschlucken, das immer im korrekten Schluckmuster erfolgen soll. Die Zungenlage spielt also eine wesentliche Rolle! Deshalb wird ihr in der Praxis für Logopädie in Dresden besondere Beachtung geschenkt – bei den kleinen ebenso wie erwachsenen Patienten.
Richtige Zungenruhelage, insbesondere bei Kindern
Die Bedeutung richtiger Zungeruhelage beginnt im Kindesalter und begleitet uns das gesamte Leben über. In der Therapie wird die korrekte „Haltung“ der Zunge, insbesondere im Umgang mit Kindern, häufig als „ZAP“ bezeichnet, was kurz für „Zunge am Platz“ steht. Eine andere geläufige Bezeichnung in diesem Zusammenhang ist „Zungenschlafplatz“. Die Zunge berührt die Zähne nicht, sie hat aber einen sehr leichten, flächigen Kontakt mit dem Gaumen auf der Rückseite der oberen Frontzähne, ohne aber eben diese zu berühren. Bei vielen Menschen funktioniert das ganz automatisch und unterbewusst, ebenso wie das Schlucken selbst.
Eine Fehlstellung der Zunge kann verschiedene Symptome bei Betroffenen verursachen, zum Beispiel Schluckbeschwerden, Schlafstörungen oder auch Fehlstellungen der Zähne, wenn die Zunge das Kindesalter über konsequent gegen die Zahnreihen drückt. Im Fachjargon spricht man von einer myofunktionellen Störung, die aber keinesfalls nur durch die falsche Zungenruhelage gekennzeichnet ist. Im Zuge einer myofunktionellen Störung sind eine Reihe weiterer „Fehlstellungen“ beziehungsweise Symptome denkbar, allen voran solche die die Lippen, Zähne, den Kiefer und/oder die Aussprache und Atmung betreffen. Ebenso kann die generelle Körperhaltung auf eine myofunktionelle Störung hindeuten, da diese keinesfalls nur die richtige Zungeruhelage negativ beeinflusst.
Warum ist die korrekte Zungenlage so wichtig? Auf einen Blick:
– Kiefer und Zähne können nicht korrekt wachsen und sich nicht wie notwendig formen, wenn die Zunge in der Ruhelage konsequenten Druck auf sie ausübt.
– Beim Sprechen ist eine korrekte Zungenruhelage ebenfalls erforderlich, um einwandfreie Laute zu bilden.
– Beim Schlucken könnte eine Fehlstellung Probleme bereiten, auch beim unterbewussten Schlucken, wie beispielsweise in der Nacht.
– Typischerweise ist der Mund beim Atmen ganz leicht verschlossen, eine Fehlstellung könnte zur unfreiwilligen Mundatmung führen, was wiederum Erkältungen, Halserkrankungen und Karies begünstigt.
Häufige Fehlstellungen der Zunge in der Übersicht:
– Die Zunge befindet sich zwischen Front- und Seitenzähnen beziehungsweise übt auf diese Druck aus.
– Es liegt ein verkürztes Zungenbändchen vor.
Therapie und Behandlung einer falschen Zungenlage
Jede Therapie ist individuell, ebenso wie ihr Ansatz und der Patient. Aus diesem Grund lässt sich kein pauschalisiertes, allgemeingültiges Konzept „abarbeiten“. Entscheidend in der Behandlung ist, welche weiteren Bereiche durch eine myofunktionelle Störung beziehungsweise die orofaciale Dysfunktion beeinträchtigt sind. Die erfahrenen Logopäden in unserer Dresdner Praxis analysieren daher anfänglich die Symptomatik und schauen sich im Zuge dessen an, ob beispielsweise eine falschen Lippenruhelage oder ein falscher Schluckablauf vorliegen.
Das Ziel der Therapie ist immer identisch. Die falsche Ruhelage soll dauerhaft korrigiert werden, um wieder ein muskuläres Gleichgewicht im Gesicht herzustellen, wodurch sich simultan damit verbundene Symptome behandeln lassen. Meistens wird eine myofunktionelle Therapie in eine Intensiv- und eine Überwachungsphase gegliedert, wobei die Überwachungsphase an die Intensivphase anschließt. Bei der Überwachung werden die Ergebnisse fortlaufend kontrolliert, es sind dann aber weniger Therapiesitzungen notwendig als in der Intensivtherapie.
Mitunter ist es sinnvoll, die myofunktionelle Therapie ganzheitlich zusammen mit einer kieferorthopädischen Behandlung zu verbinden. Gern beraten wir unsere Patienten (oder ihre Eltern) individuell in unserer Praxis. Besuchen Sie uns: in Striesen oder in Bühlau.