Logopädische Therapie verfolgt einen festen Ansatz: Die Kommunikationsfähigkeiten der Patienten nachhaltig zu verbessern – denn für Kommunikation sind Sprach- und Sprechfähigkeiten ebenso wie das Hören und die Stimme notwendig. Die Logopädie widmet sich in diesem Kontext Menschen jeden Alters, obgleich Störungen des kommunikativen Apparats vor allem im Kindesalter häufiger auftreten, aber keinesfalls nur auf diese Lebensphase beschränkt sind.
Wann könnte eine logopädische Therapie angeraten sein?
Logopäden arbeiten nach Verordnung des behandelnden Hausarztes und generell eng mit Medizinern zusammen – sowie nach eigener Anamnese und Diagnostik. In einem ersten Schritt ist daher zu ermitteln, welche Störungen vorliegen. Diese können durchaus vielfältig sein, wie die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen sollen:
– Dysphagien (u.a. Ess- und Schluckstörungen)
– orofaciale Funktionsstörungen, auch im Kontext einer zahn- oder kieferorthopädischen Behandlung
– Stottern und Poltern
– Störungen der Stimme
– Mutismus (Sprechangst)
– verschiedene Aphasien, unter anderem in Verbindung mit geriatrischen Erkrankungen, nach Unfällen oder bei neurologischen Störungen
Des Weiteren gilt die logopädische Therapie als bewiesene Maßnahme in der Behandlung von Kindern, allen voran wenn bei denen eine verzögerte Sprachentwicklung bemerkbar ist. Spätestens wenn Kinder im Alter von vier Jahren noch deutliche Sprachschwierigkeiten haben und deren Kommunikation wesentlich schlechter als bei Gleichaltrigen ist, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt und gegebenenfalls anschließend beim Logopäden.
Kinder können im Zuge einer sprachlichen Entwicklungsstörung verschiedene Symptome aufzeigen, die von mangelhafter Aussprache (beispielsweise das Lispeln), über einen verringerten Wortschatz, eine deutlich schlechte Grammatik, einen eingeschränkten Sprachgebrauch, über einen verminderten Redefluss bis hin zum reduzierten Sprachverständnis reichen.
Die Behandlung durch einen geschulten und erfahrenen Logopäden zeigt hier im Regelfall sehr deutliche Verbesserungen in der weiteren sprachlichen und kommunikativen Entwicklung des Kindes. Eine allgemeine Sprachförderung, wie sie beispielsweise in der Kita durchgeführt wird, ist hingegen meist nicht ausreichend und ersetzt keine Vorstellung beim Mediziner beziehungsweise Logopäden, wenn Eltern eine einzelne oder verschiedene der oben genannten Einschränkungen feststellen.
Wie gestaltet sich eine Therapie beim Logopäden?
Die moderne Logopädie fußt auf zwei wichtigen Grundsäulen: Individualität und Ganzheitlichkeit. Deshalb sind bei jedem Patienten eine individuelle Anamnese und Diagnose durchzuführen, aus deren Erkenntnissen sich später die ganzheitlich angelegte Therapie ableitet. Bereits hinsichtlich der Diagnostik existieren eine Vielzahl von verschiedenen Methoden sowie Verfahren, beispielsweise Tonaudiogramme, Stimmstatus-Erfassungen, bildgebende Verfahren, Sprach- und Sprechanalysen sowie etablierte Aphasietests.
Entsprechend der zuvor erfolgten Diagnostik entwickelt der behandelnde Logopäde verschiedene Therapiemaßnahmen, die häufig miteinander kombinierbar sind und zudem von Betroffenen (und gegebenenfalls deren Eltern) auch abseits der Praxis weiter geübt werden sollten.
Dazu zählen diese Maßnahmen:
Sprachtherapie – Sprachverständnis aufbauen und Kommunikationsstrategien entwickeln, den Sprachklang normalisieren, den Schluckvorgang optimieren und die auditive Wahrnehmungsfähigkeit normalisieren oder verbessern
Sprechtherapie – Behandlung und Verbesserung der Artikulation, Normalisierung der Sprechgeschwindigkeit und koordinative Leistungen, außerdem Verbesserung des gesamten sensorischen und motorischen Sprechapparates
Stimmtherapie – Übungen zur Atmung sowie Laut- und Stimmbildung (Phonation), Analyse und Verbesserung des Schluckens und der Artikulation
Die einzelnen Übungen, die sich einzelnen oder mehreren dieser Maßnahmen widmen, werden typischerweise auf das Alter des zu behandelnden Patienten angepasst. Dabei ist es aus Sicht des Logopäden besonders wichtig Konzepte zu entwickeln, die gut aufgenommen und auch abseits der Praxis geübt werden. Bei Kindern beinhaltet die logopädische Therapie daher häufig spielerische Ansätze oder bezieht aktiv die Eltern mit ein.
In jedem Fall beginnt jede logopädische Behandlung mit einer Vorstellung: Hierfür können Eltern oder erwachsene Betroffene einen Termin in unseren Dresdener Praxisräumen vereinbaren. Es ist zu beachten, dass eine ärztliche Verordnung (ein Rezept) dafür notwendig ist.