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Stottern | Definition und Therapieansätze

Stottern

Stottern Definition: Das Stottern ist eine unwillkürliche Unterbrechung des Redeflusses, bei der die betroffenen Menschen die motorische Kontrolle über die Lautbildung beim Sprechen verlieren. Wer stottert, weiß genau, was er sagen möchte, kann es jedoch nicht in jedem Moment flüssig aussprechen. Circa 1 % der Weltbevölkerung stottert, in Deutschland sind es etwa 850.00 Menschen. Während der Kindheit können vermehrt Sprechunflüssigkeiten auftreten. Bei den meisten Kindern treten diese nur vorübergehend auf, bei ungefähr  25 % dieser Kinder entwickelt sich jedoch ein dauerhaftes Stottern.

Unterschiedliche Kern- und Begleitsymptome

Beim Stottern können ganz unterschiedliche Symptome auftreten. Hörbar sind unfreiwillige Wiederholungen von Lauten und Silben, Dehnungen von Lauten oder „stumme“ Blockierungen. Diese Kernsymptome sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich und können ebenso verschieden stark und situationsabhängig auftreten.

Eine ebenso wichtige Rolle spielen Begleitsymptome. Betroffene entwickeln häufig Strategien, um das Stottern zu verstecken, vermeiden Sprechsituationen oder entwickeln sogar Sprechängste. Ebenso gibt es häufig eine hohe ganzkörperliche Anspannung, einen veränderten Atemablauf oder Mitbewegungen im Körper. 

Symptome vom Stottern richtig deuten

Wenn Sie sich über die (veränderte) Sprechweise Ihres Kindes sorgen, sollten Sie Informationen und fachlichen Rat einholen.  Ihr Kinderarzt oder Kinderärztin ist hierfür eine gute Anlaufstelle. Eine genauere Beratung kann durch einen Logopäden oder eine Logopädin erfolgen. Die Eltern können hier beispielsweise erfahren, welche Verhaltensweisen sich positiv oder negativ auf das Stottern des Kindes auswirken können. Nach entsprechend fachspezifischer Diagnostik ist auch eine qualifizierte, logopädische Therapie bei jüngeren Kindern angeraten.

Frühzeitige Therapien können helfen – Therapieansätze

Heilbar ist Stottern nach Stand derzeitiger wissenschaftlicher Untersuchungen nicht. Stottern lässt sich aber in der Regel gut behandeln, sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen. Spätestens nach 12 Monaten seit dem erstmaligen Auftreten eines Stotterereignisses, sollte eine therapeutische Behandlung / Beratung in Anspruch genommen werden. Eine frühzeitige Intervention kann dabei unterstützen, weniger angestrengt zu sprechen und unter Umständen stärkere Begleitsymptome oder eine Chronifizierung verhindern. 

Stottern

Für jeden Patienten gilt es, die richtige Therapiemethode zu finden. Auch ein Mix verschiedener Methoden kann sinnvoll sein. Die gängigsten Ansätze sind

  • Die Stottermodifikation (n. van Riper)
  • Fluency Shaping (u.a. Kasseler Stottertherapie)
  • Kombinationsansatz 

Für Kinder im Vorschulalter gibt es weiterentwickelte Programme und Strategien. Ein erfahrener Therapeut/in wird Sie hierzu beraten. 

Wie läuft die Behandlung ab?

Stottertherapien können ambulant, stationär oder auch im online-Format erfolgen. Auch unterschiedliche Settings, wie Einzel- und Gruppensitzungen sind hierbei möglich. Zu der für Sie geeigneten Form als Betroffener oder Familie können Sie sich beraten lassen. Stottertherapie gilt grundsätzlich als Heilmittel und kann durch eine entsprechende Verordnung von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. 

Sprechen Sie uns gern via Telefon auf einen Termin an oder schreiben Sie uns eine kurze Nachricht über das Kontaktformular. Wir freuen uns, Ihnen weiterzuhelfen!

Weitere Informationen und Empfehlungen

Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe

Radio Wissen – „Die Angst vorm nächsten Hänger“

Ihre Logopädie – Praxis in Dresden